Jobsuche am Jahresende: Lohnt sich das?

Arbeitswelt
Lebenslauf für die Jobsuche am Jahresende

Vie­le glau­ben, dass im Novem­ber und Dezem­ber kei­ne Per­so­nal­ent­schei­dun­gen mehr getrof­fen wer­den und sich die Job­su­che am Jah­res­en­de des­halb nicht lohnt. Schließ­lich sind da doch die meis­ten eh in Urlaub, rich­tig? Weit gefehlt! Wir sagen Ihnen, wie­so Sie mit Ihrer Bewer­bung gera­de im Dezem­ber punk­ten können!

Wer denkt, dass die Stim­mung in den meis­ten Betrie­ben gegen Ende des Jah­res abflacht, weil die Fei­er­ta­ge immer näher rücken, liegt falsch. Na gut, es mag viel­leicht stim­men, dass sich vie­le Mit­ar­bei­ter gedank­lich schon in den Urlaub ver­ab­schie­det haben und das Weih­nachts­fest her­bei­seh­nen. Doch es ist genau­so rich­tig, dass sich in vie­len Fir­men jetzt das Weih­nachts­ge­schäft bemerk­bar macht. Das bedeu­tet, dass das Geschäft vie­ler­orts zum Ende des Jah­res noch ein­mal so rich­tig Fahrt auf­nimmt. Aus die­sem Grund kann sich die Job­su­che am Jah­res­en­de des­halb auch bezahlt machen!

Weihnachtsgeschäft boomt je nach Branche

Natür­lich gilt das für man­che Bran­chen mehr als für ande­re. So macht sich die Weih­nachts­sai­son ins­be­son­de­re in der Gas­tro­no­mie, dem Han­del und im Ver­sand­ge­schäft bemerk­bar. Der Grund dafür ist klar: Für die Gas­tro­no­mie bedeu­tet die Weih­nachts­zeit, dass nun etli­che Weih­nachts­fei­ern, ob pri­vat oder von Fir­men, anste­hen. Han­del und Ver­sand pro­fi­tie­ren davon, dass alle nun auf der Suche nach den idea­len Weih­nachts­ge­schen­ken für ihre Liebs­ten sind. Hoch­be­trieb herrscht aber jetzt aber auch in ande­ren Bran­chen, bei­spiels­wei­se weil Pro­jek­te noch vor Jah­res­en­de abge­schlos­sen wer­den sollen.

Jobsuche am Jahresende: Startklar fürs neue Jahr

Vie­le Unter­neh­men berei­ten sich zudem jetzt dar­auf vor, im neu­en Jahr durch­zu­star­ten. Schließ­lich gilt es, die Früh­jahrs­mo­na­te zu nut­zen, bevor die Som­mer­flau­te um sich greift. Dazu gehört auch eine gute Per­so­nal­pla­nung, um den Bedarf an Arbeits­kräf­ten früh­zei­tig zu decken. Schließ­lich ist fach­kun­di­ges Per­so­nal nicht so leicht und schon gar nicht auf die Schnel­le zu fin­den. Des­halb kann es durch­aus nütz­lich sein, sich nicht erst Anfang des Jah­res zu bewer­ben. So sind Sie Ihren Kon­kur­ren­ten meist einen Schritt vor­aus und bewer­ben sich even­tu­ell sogar außer Kon­kur­renz, denn vie­le star­ten in die Bewer­bungs­pha­se erst Anfang des neu­en Jah­res. Dar­um ste­hen Ihre Chan­cen jetzt höher, dass Sie in einem Sta­pel an Bewer­bun­gen nicht über­se­hen werden.

Was sagen die Stellenangebote?

Es stimmt schon, inter­es­san­te Stel­len­an­ge­bo­te sind im Dezem­ber eher rar gesät. Das kann vor allem dar­an lie­gen, dass die Per­so­nal­pla­nung auf­grund dring­li­cher Pro­jek­te, die abge­schlos­sen wer­den wol­len, zurück­ge­stellt wird. Oder aber Fir­men belas­sen es durch­aus bewusst bei der Pla­nung, um den Bewer­bungs­pro­zess nicht durch die Fei­er­ta­ge zu unterbrechen.

Das heißt jedoch nicht, dass man sich des­we­gen zurück­leh­nen und eben­falls bereits in den Fei­er­tags­mo­dus über­ge­hen soll­te! Schließ­lich gibt es genü­gend sinn­vol­le Alter­na­ti­ven zu bereits akti­ven Stel­len­an­ge­bo­ten. Zudem liegt gera­de dar­in ein ent­schei­den­der Vor­teil einer Bewer­bung am Jah­res­en­de. Schließ­lich wol­len Sie Ihren Kon­kur­ren­ten zuvor­kom­men. Doch wie geht das, wenn offi­zi­ell über­haupt kei­ne Mit­ar­bei­ter gesucht werden?

Alternative: Die Initiativbewerbung

Wer im Dezem­ber auf der Suche nach Stel­len­an­ge­bo­ten nicht fün­dig wird, soll­te nicht die Hän­de in den Schoß legen, son­dern statt­des­sen mit einer Initia­tiv­be­wer­bung aktiv auf poten­zi­el­le Arbeit­ge­ber zuge­hen. Aller­dings soll­ten Sie in Ihrer Bewer­bung dar­auf ach­ten, dass Sie sich den­noch auf eine ein­deu­ti­ge Posi­ti­on bewer­ben – auch wenn die­se noch gar nicht offi­zi­ell aus­ge­schrie­ben wur­de. All­ge­mei­ne Bewer­bun­gen kom­men in der Regel näm­lich nicht gut an und machen eher den Ein­druck, dass man kei­ne spe­zi­el­len Kennt­nis­se und Fähig­kei­ten mitbringt.

Jobsuche am Jahresende ideal auch für interne Stellensuche

Auch für die inter­ne Stel­len­su­che ist das Jah­res­en­de durch­aus attrak­tiv, da in die­ser Zeit meist Weih­nachts­fei­ern oder ande­re Gele­gen­hei­ten statt­fin­den, wo man auf Kol­le­gen und Vor­ge­setz­te trifft. Die­se bie­ten die Mög­lich­keit, auch mit bis­her unbe­kann­ten Arbeits­kol­le­gen Kon­tak­te zu knüp­fen, sich vor­zu­stel­len und sich auch intern nach neu­en Job­mög­lich­kei­ten zu erkun­di­gen. Ver­su­chen Sie dabei jedoch, nicht zu forsch nach­zu­fra­gen, son­dern gehen Sie lie­ber sub­til vor.

Die besten Monate für die Jobsuche

Klar gibt es übers Jahr ver­teilt Mona­te, in denen sich eine Bewer­bung nach­weis­lich beson­ders lohnt sowie Mona­te, in denen das nicht der Fall ist. Typi­scher­wei­se sind die Mona­te Janu­ar und Febru­ar gut geeig­net, um sich auf Job­su­che zu bege­ben. Ab Mit­te Janu­ar etwa kann man davon aus­ge­hen, dass alle Ent­schei­dungs­trä­ger und Mit­ar­bei­ter aus dem Urlaub zurück­ge­kehrt sind und sich wie­der ein­ge­ar­bei­tet haben. Zugleich war­ten vie­le Mit­ar­bei­ter das Ende des Jah­res ab, um das Unter­neh­men zu ver­las­sen, sodass vie­le Stel­len zu Beginn eines Jah­res vakant wer­den. Auch die Mona­te Sep­tem­ber und Okto­ber eig­nen sich her­vor­ra­gend für beruf­li­che Ver­än­de­rung. Schließ­lich sind zu die­sem Zeit­punkt fast alle Mit­ar­bei­ter aus den Som­mer­fe­ri­en zurück­ge­kehrt. Vie­le Per­so­na­ler berei­ten sich bereits jetzt auf das Ende des Jah­res und somit auf das Weih­nachts­ge­schäft vor und suchen fach­kun­di­ges Personal.

Die wirklichen Bewerbungstiefs

Hät­ten Sie’s gedacht? Vor allem im Som­mer und in den Mona­ten vor den Som­mer­fe­ri­en stellt sich ein regel­rech­tes Som­mer­loch ein. Bis Mai bestehen jedoch noch gute Chan­cen, einen neu­en Job zu fin­den. Aller­dings ist zu beach­ten, dass vie­le Per­so­na­ler dann bereits mit dem Som­mer­loch rech­nen und mög­li­cher­wei­se davon abse­hen, neue Mit­ar­bei­ter ein­zu­stel­len. Von Juni bis ein­schließ­lich August greift das Som­mer­loch dann rich­tig um sich. Hier sind die Ent­schei­dungs­trä­ger und auch die meis­ten Mit­ar­bei­ter in Urlaub und auch die ent­spre­chen­den Fir­men­kun­den. Dem­entspre­chend ergibt sich in den aller­meis­ten Fir­men ein Auf­trags­tief und der Bedarf an Mit­ar­bei­tern sinkt.

Besonderheiten bei internationalen Bewerbungen

In ande­ren Tei­len der Welt ticken die Uhren dage­gen ein wenig anders. Auf der Süd­halb­ku­gel etwa gibt es zu beach­ten, dass zur Weih­nachts­zeit hier Som­mer ist, was dem­entspre­chend die Haupt­rei­se­sai­son dar­stellt (i. d. R. von Dezem­ber bis Febru­ar). Dem­entspre­chend soll­te man sich hier idea­ler­wei­se im Zeit­raum zwi­schen Ende Febru­ar bis April bewer­ben. Einen wei­te­ren Unter­schied macht das Steu­er­jahr aus. Wäh­rend in Euro­pa und den USA das Geschäfts­jahr dem Kalen­der­jahr ent­spricht, reicht das Geschäfts­jahr in Neu­see­land und Aus­tra­li­en bei­spiels­wei­se vom 1. Juli bis zum 31. Juni und in Süd­afri­ka z. B. vom 1. April bis zum 31. März. Dadurch ver­schiebt sich natür­lich auch die Bud­get- und Per­so­nal­pla­nung entsprechend.

Nachteile einer Bewerbung im Dezember

Natür­lich bringt eine Bewer­bung am Ende eines Jah­res auch Nach­tei­le mit sich. Denk­bar ist bei­spiels­wei­se, dass eine Ant­wort des Unter­neh­mens auf sich war­ten lässt, weil am Jah­res­en­de ande­re Din­ge Vor­rang haben. Genau­so ist es jedoch mög­lich, dass die Ant­wort beson­ders zügig erfolgt, weil nach Mög­lich­keit noch alles im alten Geschäfts­jahr abge­ar­bei­tet wer­den soll. Wahr­schein­lich ist dage­gen, dass Sie bei einer Anstel­lung Ende des Jah­res nur einen zeit­lich befris­te­ten Ver­trag erhal­ten oder aber nur bei Arbeit­neh­mer­über­las­sun­gen fün­dig wer­den. Das hat den Grund, dass das Ende des Jah­res von Auf­trags­spit­zen geprägt ist, die jedoch nicht das gan­ze Jahr vor­hal­ten. Somit besteht zwar zeit­wei­se, aber nicht auf Dau­er ein erhöh­ter Bedarf an Per­so­nal. Das bedeu­tet jedoch nicht, dass Sie sich erst gar nicht bewer­ben soll­ten! Statt­des­sen soll­ten Sie die Mög­lich­keit ergrei­fen, Ihr Kön­nen unter Beweis zu stellen!

7 (gute) Gründe für Bewerbungen am Jahresende

Anders als vie­le glau­ben, gibt es tat­säch­lich so man­chen Grund, um sich auch noch kurz vor Jah­res­en­de auf die Suche nach einem neu­en Job zu bege­ben. Wir haben gute Grün­de zusam­men­ge­tra­gen, war­um Sie Ihre Bewer­bung am bes­ten noch heu­te abschi­cken sollten!

1. Gute Vorsätze schon jetzt umsetzen

War­um mit den guten Vor­sät­zen bis zum Jah­res­be­ginn war­ten? Schließ­lich wis­sen die meis­ten unter uns, was aus guten Vor­sät­zen hin­ter­her wird. Den­ken Sie sich also statt­des­sen lie­ber: Jetzt oder nie! Schrei­ten Sie bereits vor den Fei­er­ta­gen zur Tat, kön­nen Sie die Fei­er­ta­ge umso mehr genießen.

2. Außer Konkurrenz bewerben

Die meis­ten bewer­ben sich nicht im Dezem­ber, son­dern war­ten damit bis zum Jah­res­an­fang in dem Glau­ben, dass eine Bewer­bung mehr Beach­tung fin­det, wenn die Mit­ar­bei­ter aus dem Urlaub zurück­keh­ren. Eines darf man bei die­sem Vor­ge­hen jedoch nicht ver­ges­sen: Mit die­sem Gedan­ken ste­hen Sie nicht allei­ne da! Dem­entspre­chend ist zu Beginn eines Jah­res die Kon­kur­renz bzw. der Bewer­ber­pool beson­ders groß.

3. Budgetplanung nutzen

Am Jah­res­en­de kann man sich zwei Umstän­de beson­ders zu Nut­ze machen: Einer­seits steht jetzt übli­cher­wei­se bereits das Bud­get fürs neue Jahr fest. Ande­rer­seits kann es sein, dass Bud­gets nicht voll­ends aus­ge­schöpft wur­den und des­we­gen noch Gel­der zur Ver­fü­gung ste­hen. So kann es durch­aus vor­kom­men, dass zusätz­li­che Mit­ar­bei­ter ent­we­der jetzt oder in spe gesucht werden!

4. Erhöhten Mitarbeiterbedarf füllen

Im Dezem­ber wächst durch das Weih­nachts­ge­schäft der Bedarf an Mit­ar­bei­tern zumin­dest tem­po­rär an. Gera­de bei Arbeit­neh­mer­über­las­sun­gen fin­den sich hier oft unzäh­li­ge Mög­lich­kei­ten, noch kurz­fris­tig eine Stel­le zu fin­den. Was zunächst wenig attrak­tiv klin­gen mag, erweist sich oft­mals als Tür­öff­ner. Wer sein Kön­nen näm­lich bereits unter Beweis gestellt hat, ist oft­mals gern gese­hen. Schließ­lich ist es für eine Fir­ma wesent­lich attrak­ti­ver, bereits ein­ge­ar­bei­te­tes Per­so­nal zu nut­zen, statt immer neue Mit­ar­bei­ter zu schulen.

5. In Vorweihnachtszeit nur wenig Urlaub

Klar, Weih­nach­ten ist Urlaubs­zeit. Doch eben weil an Weih­nach­ten und Sil­ves­ter die meis­ten Ange­stell­ten Urlaub neh­men (müs­sen), sind in der Vor­weih­nachts­zeit vie­le Mit­ar­bei­ter da und die Büros ent­spre­chend voll besetzt. So ste­hen Ihre Chan­cen gar nicht schlecht, auch bei Ihrer Job­su­che am Jah­res­en­de noch die rich­ti­gen Ansprech­part­ner zu erreichen!

6. Hochmotiviert ins neue Jahr starten

Sicher­lich ist mög­lich, dass Sie nicht mehr im sel­ben Jahr eine Rück­mel­dung zu Ihrer Bewer­bung erhal­ten oder dass Ihre Bewer­bung gar im Weih­nachts­tru­bel unter­geht. Doch glau­ben Sie nicht, dass Ihnen auch ein Stein vom Her­zen fällt, wenn Sie Ihr Vor­ha­ben gleich jetzt in die Tat umset­zen, statt den Beginn des neu­en Jah­res abzu­war­ten? Und wer weiß: Viel­leicht bringt Ihnen das Christ­kind ja eine neue Jobchance…

7. Gelegenheiten beim Schopf packen

Mal ehr­lich: Zu die­ser Zeit des Jah­res wim­melt es doch nur so vor gesel­li­gen Tref­fen, bei denen man pri­ma mit Kol­le­gen ins Gespräch kom­men und neue Kon­tak­te knüp­fen kann. War­um soll­te man also die Gele­gen­heit unge­nutzt ver­strei­chen las­sen, her­aus­zu­fin­den, ob mög­li­cher­wei­se auch fir­men­in­tern inter­es­san­te Pos­ten vakant sind oder wer­den? Oft steht bereits Ende des Jah­res inof­fi­zi­ell fest, wel­che Posi­tio­nen im neu­en Jahr zu beset­zen sind – ledig­lich die dazu­ge­hö­ri­gen Stel­len­an­ge­bo­te feh­len. So kön­nen Sie dafür sor­gen, dass Ihre Bewer­bung ein­trifft, noch ehe die Kon­kur­renz weiß, dass eine Stel­le ver­füg­bar ist. Gestal­ten Sie die Job­su­che am Jah­res­en­de mit Köpfchen!

Fazit

Wer auf der Suche nach einer neu­en beruf­li­chen Her­aus­for­de­rung ist, soll­te bereits mit der Job­su­che am Jah­res­en­de begin­nen und die­se nicht auf das neue Jahr ver­ta­gen. Mit ein wenig Glück trifft man damit beim Wunsch­ar­beit­ge­ber den rich­ti­gen Nerv, schließ­lich kommt es gera­de Ende des Jah­res häu­fig vor, dass Mit­ar­bei­ter ein Unter­neh­men ver­las­sen und Ersatz gefun­den wer­den muss. Indem Sie am Jah­res­en­de aktiv wer­den, ste­hen die Chan­cen gut, dass Sie Ihrer Kon­kur­renz zuvor­kom­men. Sie benö­ti­gen noch Unter­stüt­zung, um mit Ihrer Bewer­bung über­zeu­gen zu kön­nen? Dann las­sen Sie sich doch von unse­ren Tipps inspi­rie­ren. Wir drü­cken Ihnen die Daumen!

Diesen Artikel teilen