Peinlich, peinlich: So gehen Sie mit Fettnäpfchen im Job um

Arbeitswelt
Frau hält beschämt ihre Hand vor die Augen

Es ist pas­siert: Sie sind bei der Arbeit voll ins Fett­näpf­chen getre­ten und haben sich bis über bei­de Ohren bla­miert. Jetzt ist es wich­tig, bloß nicht den Kopf in den Sand zu ste­cken, son­dern sich die­ser Situa­ti­on pro­fes­sio­nell zu stel­len. Wir zei­gen Ihnen wie Sie mit pein­li­chen Fett­näpf­chen im Job sou­ve­rän umgehen.


Grund­sätz­lich wis­sen wir schon, wel­ches Ver­hal­ten im Job ange­mes­sen ist. Trotz­dem kann es gele­gent­lich zu pein­li­chen Situa­tio­nen im Job kom­men. Schließ­lich ver­brin­gen wir sehr viel unse­rer Zeit mit unse­ren Arbeits­kol­le­gen. Was dabei unter einem soge­nann­ten Fett­näpf­chen im Job über­haupt zu ver­ste­hen ist, ist natür­lich unter ande­rem von der jewei­li­gen Umge­bung abhän­gig. So läuft man je nach dem, ob man in einem sehr kon­ser­va­ti­ven Umfeld mit strik­ten Ver­hal­tens­re­geln arbei­tet, mög­li­cher­wei­se eher Gefahr, in ein Fett­näpf­chen zu treten.

Was ist überhaupt peinlich?

Viel­leicht ken­nen Sie so jeman­den: Man­chen ist gar nichts unan­ge­nehm und über etwai­ge Fett­näpf­chen im Job gehen sie ein­fach hin­weg. Men­schen mit gerin­gem Selbst­be­wusst­sein schä­men sich auf­grund ihrer Unsi­cher­heit dage­gen weit­aus häu­fi­ger für etwas. Ähn­lich sieht es bei Leu­ten aus, die sehr dar­um bemüht sind, nach außen eine per­fek­te Fas­sa­de aufrechtzuerhalten.

Übli­cher­wei­se gilt als pein­lich, was sozi­al uner­wünscht ist. Das unter­schei­det sich natür­lich sowohl indi­vi­du­ell als auch kul­tu­rell. Jedoch gibt es genü­gend Über­schnei­dun­gen, damit die­sel­ben Din­ge als glei­cher­ma­ßen unan­ge­mes­sen emp­fun­den werden.

Fehltritte machen uns menschlich

Wich­tig ist, dass man weiß, dass nie­mand gegen Fehl­trit­te gefeit ist. Die­se kön­nen Ihnen genau­so pas­sie­ren wie Ihren Kol­le­gen oder aber Ihrem Chef. Man kann sogar davon aus­ge­hen, dass jedem die­ser Per­so­nen bereits eben­falls etwas Pein­li­ches pas­siert ist.

Aus die­sem Grund kön­nen zunächst sehr unan­ge­neh­me Situa­tio­nen für uns lang­fris­tig auch einen posi­ti­ven Effekt haben. Schließ­lich machen uns unse­re Feh­ler auch mensch­lich und sor­gen so für Empa­thie auf Sei­ten anderer.

Konfrontation mit der Situation

Ist uns etwas Bla­ma­bles pas­siert, hilft es nicht, sich auf das Nega­ti­ve zu kon­zen­trie­ren. Statt den Kopf in den Sand zu ste­cken, soll­ten Sie sich mit der Situa­ti­on gezielt aus­ein­an­der­set­zen. Denn je eher Sie das tun, des­to schnel­ler wird Ihre Bla­ma­ge auch wie­der ver­ges­sen sein.

Mit Kon­fron­ta­ti­on ist aber natür­lich nicht gemeint, dass Sie die jewei­li­ge Situa­ti­on vor Ihrem inne­ren Auge immer und immer wie­der neu durch­le­ben müs­sen. Gehen Sie ein­fach wie gewohnt zur Arbeit und ver­su­chen, über Bli­cke und Kom­men­ta­re der Kol­le­gen hin­weg­zu­ge­hen. Machen Sie sich dar­über bewusst, dass Ihre Bla­ma­ge nur tem­po­rär inter­es­sant ist und Gras dar­über wach­sen wird.

Blamage weglächeln

Am bes­ten klappt das, indem Sie die Bla­ma­ge ein­fach weg­lä­cheln. Wenn Kol­le­gen klei­ne­re Scher­ze auf Ihre Kos­ten machen, so hilft das alle­mal mehr, als sprich­wört­lich im Boden zu ver­sin­ken. Das bedeu­tet nicht, dass Sie dem Kol­le­gen auch noch zustim­men müs­sen. Harm­lo­se Wit­ze mit einem Augen­zwin­kern zu kom­men­tie­ren, kann jedoch Wun­der helfen.

Flüsterpost verhindern

Wenn Sie statt­des­sen die Hoff­nung haben, die läs­ti­ge Flüs­ter­post im Büro ver­hin­dern zu kön­nen, so müs­sen Sie sich dies lei­der aus dem Kopf schla­gen. Fin­den Sie sich lie­ber damit ab, dass für den Moment die Kol­le­gen Ihre Bla­ma­ge wei­ter­erzäh­len. Es mag Ihnen momen­tan zwar nicht so erschei­nen, doch das geht vorüber.

Und mal ehr­lich: Haben Sie nicht selbst schon ein­mal über die Pein­lich­keit eines Kol­le­gen getratscht? Sehen Sie es lie­ber so: Klei­ne Miss­ge­schi­cke machen Sie lang­fris­tig eher sym­pa­thisch, wenn Sie bloß rich­tig mit der unan­ge­neh­men Situa­ti­on umzu­ge­hen wis­sen. Bla­ma­gen kön­nen unter Umstän­den sogar für Soli­da­ri­tät unter Kol­le­gen sor­gen – schließ­lich bla­miert sich jeder einmal.

Typische Fettnäpfchen im Job – und was Sie tun können

Es gibt sogar ganz typi­sche pein­li­che Situa­tio­nen, die trotz­dem immer wie­der pas­sie­ren. Wir sagen Ihnen wie Sie im Ide­al­fall reagie­ren soll­ten, um Scha­dens­be­gren­zung zu betreiben!

1. Namen vergessen

Sie erin­nern sich nicht mehr an den Namen eines Kun­den oder eines Kol­le­gen? Wie unan­ge­nehm! Nun kön­nen Sie kurz abwar­ten, ob mög­li­cher­wei­se ein ande­rer Gesprächs­teil­neh­mer den Namen im Gespräch ver­wen­det oder aber Sie spie­len mit offe­nen Kar­ten. Es kann hel­fen, sich auf eine Situa­ti­on oder ein frü­he­res Gespräch zu bezie­hen, falls es Ihnen mög­lich ist. So machen Sie klar: Sie erin­nern sich zwar an die Per­son, nur nicht an den Namen.


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2. Getränk verschüttet

Sie haben beim Geschäfts­es­sen ein Glas Wein ver­schüt­tet – und das auch noch über einen Kun­den oder den Vor­ge­setz­ten! Statt in Panik zu ver­fal­len, bewah­ren Sie daher lie­ber die Ruhe. Ver­su­chen Sie auf kei­nen Fall, den Fleck selbst zu besei­ti­gen und schlimms­ten­falls am Chef her­um­zu­rei­ben. Statt­des­sen soll­ten Sie sich ent­schul­di­gen, den Ober rufen und sich etwas zurück­hal­ten, damit die jewei­li­ge Per­son die Gele­gen­heit bekommt, sich auf Toi­let­te zurück­zu­zie­hen und den Fleck her­aus­zu­wa­schen. Anschlie­ßend kön­nen Sie anbie­ten, die Rei­ni­gung zu bezahlen.


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3. Auf der Firmenfeier zu tief ins Glas geschaut

Ups – auf der Weih­nachts­fei­er haben Sie sich so rich­tig gehen las­sen und waren ganz schön betrun­ken. Was zunächst bloß bla­ma­bel klingt, kann für Sie jedoch schwer­wie­gen­de­re Kon­se­quen­zen haben. Je nach Schwe­re des Ver­ge­hens im Rausch kann der Chef näm­lich auch die Kün­di­gung aus­spre­chen. Wie Sie sich hier ange­mes­sen ver­hal­ten, um Ihr Beneh­men zu kor­ri­gie­ren, hängt davon ab, ob Sie bloß sich selbst oder aber auch ande­re gleich mit bla­miert haben. Geht es nur um Sie, weil Sie z. B. betrun­ken auf dem Tisch getanzt haben, so kön­nen Sie die Sache ruhig aus­sit­zen. Soll­ten Sie dabei jedoch eine Kol­le­gin ange­tanzt und so selbst in eine unan­ge­neh­me Lage gebracht haben, kann ein Gespräch unter vier Augen helfen.


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4. Beim Lästern erwischt

Sie haben über einen Kol­le­gen oder – noch schlim­mer – den Chef geläs­tert und er hat es gehört? Natür­lich läs­tert jeder mal ein wenig, schließ­lich hat das nicht zuletzt auch einen posi­ti­ven Effekt und schweißt Kol­le­gen zusam­men, indem sie Ver­trau­li­ches tei­len. Doch das heißt nicht, dass Läs­tern in Ord­nung ist. Daher soll­ten Sie auch genau so damit umge­hen und die Situa­ti­on rasch auf­klä­ren. Gehen Sie auf den Betrof­fe­nen also zu und ent­schul­di­gen Sie sich ganz offen und auf­rich­tig. Bei die­ser Gele­gen­heit kön­nen Sie viel­leicht auch gleich die Dif­fe­ren­zen beseitigen!


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5. Blackout

Sie ste­cken mit­ten in einer Prä­sen­ta­ti­on und es pas­siert: Sie haben den Faden ver­lo­ren und erin­nern sich an gar nichts mehr. Was kön­nen Sie da machen? Falls mög­lich, ver­su­chen Sie Zeit zu schin­den und gelas­sen zu blei­ben. Bit­ten Sie Ihre Zuhö­rer etwa dar­um, sich Fra­gen zu notie­ren oder Noti­zen zu machen. So kön­nen Sie unauf­fäl­lig ein biss­chen Zeit gewin­nen, um sich zu sam­meln. Soll­te das nicht klap­pen, hilft nur Impro­vi­sa­ti­on. Je nach­dem, wie weit fort­ge­schrit­ten Ihre Prä­sen­ta­ti­on schon war, könn­ten Sie ver­su­chen, die­se so abzu­schlie­ßen. Wenn auch das nicht mög­lich ist, kann es hel­fen, ganz offen mit der Pan­ne umzugehen.


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6. Ansage vom Chef bekommen

Sie haben einen Feh­ler began­gen und jetzt droht ein Anpfiff vom Chef? Viel­leicht kön­nen Sie ja ver­mei­den, dass Ihr Chef Sie in aller Öffent­lich­keit anbrüllt, indem Sie bit­ten, sich für das Gespräch gemein­sam in ein Büro zurück­zu­zie­hen. Ansons­ten hilft aber nur, zu sei­nen Feh­lern zu ste­hen – und anzu­bie­ten, die­se selbst zu behe­ben. So kön­nen Sie viel­leicht letz­ten Endes doch einen guten Ein­druck hin­ter­las­sen, indem Sie Rück­grat beweisen.


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7. E‑Mail falsch versendet

Sie den­ken, dass Sie einem Kol­le­gen pri­vat geant­wor­tet haben, dabei ging Ihre E‑Mail an den gesam­ten Ver­tei­ler? Nun heißt es: Scha­dens­be­gren­zung betrei­ben. Sofern der Inhalt Ihrer Ant­wort in irgend­ei­ner Form heik­ler Natur ist oder sich gar auf einen ande­ren Kol­le­gen bezieht, soll­ten Sie schnellst­mög­lich das Gespräch mit der ent­spre­chen­den Per­son suchen. Brin­gen Sie das unan­ge­neh­me Gespräch ein­fach hin­ter sich! Ansons­ten wei­sen Sie Ihren Vor­ge­setz­ten offen auf Ihren Feh­ler hin. Am bes­ten kommt es sicher an, wenn Sie sich zugleich ent­schul­di­gen und klar machen, dass sich der Feh­ler nicht wie­der­ho­len wird.


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8. Kleiderpanne

Anders ver­hält es sich in fol­gen­dem Fall: Ihr Hosen­stall stand offen oder Ihr Kleid steck­te in der Unter­ho­se? Dann machen Sie bloß kei­ne gro­ße Sache draus! In die­sem Fall kann eine wit­zi­ge Bemer­kung das gan­ze näm­lich noch pein­li­cher machen. Daher gehen Sie lie­ber ein­fach dar­über hinweg.


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9. Körperpannen

Genau­so sieht es aus, wenn Sie Ihre Kör­per­funk­tio­nen ein­mal nicht so gut unter Kon­trol­le haben. Sie haben bei­spiels­wei­se wäh­rend einer Bespre­chung gepupst? Ver­su­chen Sie nach Mög­lich­keit, kei­ne gro­ße Sache dar­aus zu machen.


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10. Niemand lacht über Ihren Witz

Ihre Kol­le­gen und Sie haben in einer grö­ße­ren Run­de gescherzt und gelacht – bis Sie einen Witz erzählt haben. Plötz­lich herrsch­te eine betre­te­ne Pau­se. Las­sen Sie sich nun bloß nicht dazu hin­rei­ßen, den Witz zu erklä­ren oder wei­ter­zu­er­zäh­len. Fin­den Sie sich lie­ber damit ab, etwas gesagt zu haben, das ande­re nicht lus­tig fan­den. Punkt. Je frü­her Sie das hin­neh­men, des­to schnel­ler ist die Situa­ti­on überstanden.


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Fazit

Jedem pas­siert irgend­wann ein­mal etwas, das ihm pein­lich ist. Das ist schließ­lich nur mensch­lich. Und wenn wir ehr­lich sind, fin­den wir es bei ande­ren zwar meist lus­tig, aber nicht wei­ter tra­gisch. Betrof­fe­ne kön­nen daher nur eines machen: Sie kön­nen ver­su­chen, die Situa­ti­on nicht noch zu ver­schlim­mern und den Scha­den zu begren­zen. Mit unse­ren Tipps soll­ten Sie dafür gut gewapp­net sein! Sie sind aktu­ell in der Situa­ti­on, dass Sie sich fürch­ter­lich bla­miert haben? Kopf hoch! Es ist nur eine Fra­ge der Zeit, bis die gan­ze Sache ver­ges­sen ist. Denn schließ­lich tritt jeder mal in ein Fett­näpf­chen im Job. Und bis dahin kön­nen Sie sich mit fol­gen­der Geschich­te trös­ten: „Der pein­li­che Fleck“.

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