Viele Arbeitsuchende nutzen es, um Lücken im Lebenslauf zu schließen, andere sehen es als Hobby – das Ehrenamt. Doch für jeden kann ein Ehrenamt eine große Bereicherung darstellen und auch Perspektiven aufzeigen.
Viele stellen sich unter ehrenamtlicher Arbeit bloß eine unbezahlte Tätigkeit vor. Was sich dahinter verbirgt, ist allerdings den Wenigsten so richtig klar. Ein Ehrenamt kann in den unterschiedlichsten Funktionen bestehen. Vereine verpflichten sich beispielsweise dazu, keinen Profit zu machen, sondern im Wesentlichen ihre Kosten zu decken. Da das Geld hier meist knapp ist, leben viele Vereine vom Engagement Freiwilliger, die zum Erhalt und Bestehen des Vereins beitragen. Ein Ehrenamt kann so beispielsweise darin bestehen, dass man Hunde im Tierheim spazieren führt, im Jugendzentrum Kinder betreut oder tatkräftig bei der Organisation von Veranstaltungen mithilft. Auch viele Museen sind auf freiwilliges Engagement angewiesen. Ein Ehrenamt ist somit weniger eine unbezahlte Stelle als eine Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, seine Freizeit aktiv zu gestalten und Einblicke in verschiedene Tätigkeiten zu erlangen.
Vielleicht fragen sich jetzt manche: Wozu sind solche Vereine denn gut, wenn sie sich nur durch Gratis-Hilfe am Leben halten können? Nun, Vereine werden von Privatpersonen (es müssen bei Gründung immer drei Personen gemeinsam den Verein anmelden) gegründet, um aktiv das kulturelle Leben und somit auch Miteinanderleben innerhalb einer Stadt positiv zu beeinflussen. Und das macht sich nicht nur für diejenigen bezahlt, die solche Angebote nutzen, sondern auch für die ganze Stadt: Eine Stadt, die reich an kulturellen Angeboten ist, welche für jedermann offenstehen, ist auch attraktiver.
Wenn es Leute zu einer Stadt hinzieht, lockt das wiederum Firmen an. Und das sorgt für den wirtschaftlichen Aufschwung einer Stadt. Aber auch davon abgesehen, lohnt sich ehrenamtliches Engagement immer. Es schafft Gemeinschaften und sorgt so für einen guten Zusammenhalt unter den Bewohnern einer Stadt. Beim Ehrenamt geht es also nicht in erster Linie darum, ob Sie als Einzelperson davon profitieren, sondern darum, dass Sie andere unterstützen und aktiv zur Gestaltung Ihrer Umwelt beitragen.
Ein weiteres Plus: Diejenigen, die in einen bestimmten Berufszweig hineinschnuppern möchten, können dies auch nebenher machen, ganz ohne Praktikum. Statt somit in Vollzeit zu arbeiten, können Sie Ihre Zeit und Ihren Einsatz flexibler gestalten. Für diejenigen, die nun neugierig geworden sind, haben wir einige Ehrenämter in Mönchengladbach aufgespürt, für die derzeit noch tatkräftige Unterstützung gesucht wird:
1. Kochen und Backen mit Geschwistern von Autisten
Der achtsam e. V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Öffentlichkeit über Autismus aufzuklären. Der Verein bietet Unterstützung für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung und für deren Angehörige. Neben praktischer Hilfestellung, wie z. B. bei der Beantragung von Pflegegeld oder eines Schwerbehindertenausweises, bietet das Team auch immer die Möglichkeit des offenen Gesprächs. Das schließt auch zahlreiche Selbsthilfegruppen rund um das Thema Autismus ein. Zugleich bieten verschiedene Veranstaltungen die Möglichkeit zur Begegnung für Menschen mit und ohne Behinderung sowie deren Angehörigen.
Ein Projekt, das der Verein ins Leben rufen möchte, soll Geschwistern von Kindern mit Autismus die Möglichkeit bieten, einen Nachmittag im Monat zusammenzukommen und gemeinsam zu backen oder zu kochen. Zeitgleich soll den Eltern die Möglichkeit geboten werden, sich bei Kaffee und Plätzchen untereinander auszutauschen. Zur Realisierung dieses Angebots wird ein Ehrenamtler gesucht, der diese Gruppe einmal im Monat begleitet.
Weitere Infos finden Sie unter: www.achtsam-mg.de
2. Nachbarschaftslotsen gesucht
Die Caritas ist Deutschlands größter Wohlfahrtsverband und bietet Unterstützung für Menschen im In- und Ausland. Gelegentlich sucht die Caritas nach Nachbarschaftslotsen, die sich gut in ihrer Umgebung auskennen. Diese sollen als Ansprechpartner und Anlaufpunkt in der Nachbarschaft fungieren und aktiv und gestaltend zum gemeinsamen Leben im Ortsteil beitragen. Im Umkehrschluss bietet die Caritas die Möglichkeit einer Qualifizierung in diesem Bereich.
3. Hobbykosmetikerinnen aufgepasst!
Eine Senioreneinrichtung in Pongs hat beispielsweise einen Wellnessbereich und benötigt immer mal wieder helfende Hände! Ihre Aufgabe wäre es zum Beispiel, den Seniorinnen die Hände zu massieren oder die Nägel zu lackieren. Sie sollten aber vor allem Freude am Umgang mit Senioren haben und freundlich und kommunikativ sein.
4. Sprachvermittler zur Unterstützung von Eltern
Eine Einrichtung der Frühförderung in Rheydt ist immer wieder auf der Suche nach Sprachvermittlern für die Beratung und Unterstützung der Elternarbeit. Gesucht werden Ehrenamtler mit Kenntnissen der türkischen und/oder arabischen Sprache. Der Einsatz ist flexibel und erfolgt nach Absprache.
Voraussetzung ist, dass Sie zwischen 20 und 70 Jahren alt sind und ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Im Umkehrschluss werden Ihre Fahrtkosten erstattet.
5. Skat AG für Menschen mit Behinderung
Skat spielen ist genau Ihr Ding? Eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung am Volksgarten ist hin und wieder auf der Suche nach jemandem, der eine Skat AG anleiten möchte. Die Häufigkeit erfolgt nach Absprache, geboten wird die Übernahme der Fahrtkosten und jede Menge Spaß!
Die Voraussetzungen: Sie sollten Freude am Umgang mit Menschen mit einer Behinderung haben, selber gerne Skat spielen und auch die Regeln erklären können. Darüber hinaus sollten Sie zwischen 20 und 70 Jahren alt sein.
6. Grüne Daumen in Eicken gesucht
Ein gemeinnütziger Verein in Eicken benötigt Hilfe bei der Einrichtung eines Gemeinschaftsgartens. Was Sie dafür mitbringen sollten? Auf jeden Fall Freude am Gärtnern und am Umgang mit anderen Menschen, denn von beidem bekommen Sie hier reichlich! Was Sie dafür bekommen: Sie können sich flexibel engagieren und erhalten eine Extraportion frische Luft!
Fazit
Haben wir Sie neugierig gemacht? Dann durchstöbern Sie doch einmal die Angebote an ehrenamtlichen Tätigkeiten oder lassen Sie sich direkt vor Ort im Freiwilligenzentrum in Rheydt oder Mönchengladbach beraten. Es lohnt sich garantiert!